Die Gasmordanstalt Hadamar in Hessen-Nassau war nach dem Stopp der zentral organisierten »Aktion T4« ab 1942 wieder Zentrum von Patiententötungen. Ab August 1942 leitete Adolf Wahlmann die Einrichtung, in die viele Patienten insbesondere aus bombengefährdeten Gebieten des Deutschen Reiches verlegt wurden. Nach außen hin wurde ein normaler Anstaltsbetrieb vorgetäuscht. Tatsächlich meldete das Stationspflegepersonal Wahlmann täglich Patienten, die getötet werden sollten. Nach der Entscheidung von Wahlmann bzw. seinen Oberpflegern und Oberschwestern ermordeten die Anstaltsmitarbeiter die Patienten auf den Stationen mit tödlichen Medikamentendosen – teilweise in eigens eingerichteten »Schlummerzimmern«. Auf diese Weise töteten die Mitarbeiter in Hadamar in den Jahren 1942 bis 1945 etwa 4.500 Patienten aus allen Teilen des Deutschen Reiches.