Grigorij Schamrizkij wurde 1889 in der ostukrainischen Industriestadt Makejewka (Makijiwka) im Donezkbecken geboren. Er gehört zu den knapp 600 tuberkulosekranken sowjetischen und polnischen Zwangsarbeitern, die während der zweiten Phase der Häftlings-»Euthanasie« in der Tötungsanstalt Hadamar ermordet wurden.
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde Grigorij Schamrizkij, wie vermutlich viele seiner Familienangehörigen, zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert. 1944 arbeitete er als Zwangsarbeiter in der Firma Kalle & Co. in Wiesbaden-Biebrich, einem chemischen Betrieb der I.G.-Farben. Zwischen Oktober 1944 und Januar 1945 war er zu Arbeiten am »Westwall« eingesetzt. Zurück in Wiesbaden, diagnostizierte der Betriebsarzt eine offene Tuberkulose. Am 2. März 1945 ließ ihn das zuständige Arbeitsamt von einem »Krankenlager« aus mit einem Sammeltransport in die Landesheilanstalt Hadamar bringen, wo er vermutlich noch am selben Tag mit einer überdosierten Medikamenteninjektion ermordet und in einem Massengrab auf dem Anstaltsfriedhof begraben wurde. Die vom Anstaltsarzt Adolf Wahlmann stammenden Einträgen in der Krankenakte und die Sterbefallanzeige der Anstalt geben eine falsche Todesursache und mit dem 13. März 1945 ein fiktives Sterbedatum an.