Georg Renno wurde in Straßburg geboren und studierte Medizin in München und Heidelberg. Nach seiner Promotion 1933 war er Assistenzarzt in der Anstalt Leipzig-Dösen unter Hermann Paul Nitsche. Renno beteiligte sich dort im Februar 1940 an Versuchen von Nitsche, eine unauffällige Tötungsmethode mit Medikamenten zu entwickeln. Etwa sechzig Patienten wurden dabei mit Luminal ermordet.
Im Mai 1940 war Renno stellvertretender Leiter der Tötungsanstalt Hartheim und ihrer Zwischenanstalt Niedernhart. Er überprüfte die Patienten kurz vor ihrer Ermordung in der Gaskammer und war für die Einleitung des Gases zuständig.
Ab Oktober 1941 übernahm Georg Renno die Leitung der »Kinderfachabteilung« Waldniel/Süchteln. Nach einer Tuberkulose-Erkrankung kam er 1943 als stellvertretender Leiter nach Hartheim zurück, wo 1944 wieder KZ-Häftlinge ermordet wurden.
Nach Kriegsende lebte Renno bei Ludwigshafen und arbeitete für den Pharmakonzern Schering. Erst in den 1960er Jahren musste er sich vor Gericht verantworten. Eine Verurteilung gab es nicht: 1975 erfolgte die endgültige Einstellung des Verfahrens gegen ihn wegen Verhandlungsunfähigkeit. Auch kurz vor seinem Tod 1997 gab er noch an, sich »nicht schuldig« zu fühlen.