Lorenz Hackenholt stammte aus Gelsenkirchen und arbeitete zunächst als Maurer. 1933 meldete er sich zur SS, in die er 1934 aufgenommen und zum Kraftfahrer ausgebildet wurde. Der NSDAP gehörte er seit 1933 an. Als Angehöriger des Wachpersonals im KZ Sachsenhausen wurde er im November 1939 zur »Aktion T4« abkommandiert. Bis Sommer 1941 war Hackenholt in allen sechs Tötungsanstalten als Fahrer und »Leichenbrenner« eingesetzt, aber auch für den Betrieb der Gaskammern zuständig.
Nach Ende der »Aktion T4« wurde er als »Vergasungsexperte« für die »Aktion Reinhardt« im besetzten Polen verpflichtet, bei der über zwei Millionen Juden systematisch ermordet wurden. Er konstruierte nicht nur die erste Gaskammer in Bełżec, sondern auch einen »Gaswagen«, mit dem jüdische Anstaltspatienten unterwegs vergast wurden. Bis Mitte 1943 war er maßgeblich beim Bau von Gaskammern in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibor und Treblinka, an den Massenmorden selbst und an der späteren Beseitigung der Leichen beteiligt. Anschließend wirkte er als SS-Hauptscharführer an der Judenvernichtung und Partisanenbekämpfung im Raum Triest mit. Hier kam er vermutlich im Frühjahr 1945 ums Leben. Hackenholt wurde 1945 für tot erklärt.