Alfred Wödl lebte mit seiner Mutter Anna Wödl in Wien.
Anna Wödl war Kranken-Schwester.
___________________________________________
Als Kind konnte Alfred schlecht sprechen.
Und er konnte schlecht gehen.
Deshalb gab ihn seine Mutter in die Anstalt Gugging.
Das war im April 1939.
Da war Alfred 5 Jahre alt.
___________________________________________
Ab 1940 hörte man in Wien immer öfter:
Behinderte Kinder und Erwachsene werden ermordet.
Anna Wödl sprach mit anderen Eltern darüber.
Und sie ging selber nach Berlin:
in das Reichs-Innen-Ministerium.
Anna Wödl sagte dem Ministerium:
Behinderte Kinder und Erwachsene
dürfen nicht weg-gebracht werden.
Zum Beispiel aus der Wiener Anstalt Am Steinhof.
Das ist falsch.
___________________________________________
Im Januar 1941 hörte Anna Wödl:
Ihr Sohn soll in die Tötungs-Anstalt Hartheim kommen.
Sie ging wieder nach Berlin.
in das Reichs-Innen-Ministerium.
Dieses Mal sagte Anna Wödl dem Ministerium:
Sie will ihren Sohn mit nach Hause nehmen.
Aber Alfred wurde nicht entlassen.
___________________________________________
Im Ministerium versprach man Anna Wödl:
Man bringt Alfred nicht in die Tötungs-Anstalt Hartheim.
Aber man brachte Alfred trotzdem weg:
in die Wiener Klinik Am Spiegelgrund.
Dort gab es eine »Kinder-Fach-Abteilung«.
Dort forschte man an behinderten Kindern.
Am 22. Februar 1941 ermordete man Alfred.
Da war er 7 Jahre alt.
___________________________________________
Nach dem Mord entfernte man das Gehirn von Alfred.
Und die Ärzte forschten an seinem Gehirn.
Sein Gehirn war noch sehr lange in der Klinik in Wien:
bis 2002.
Erst dann wurde sein Gehirn begraben.